Anzeichen dafür, dass ein metakognitiver Sprachgebrauch auftritt, zeigen sich ab dem vierten Lebensjahr. Zu diesem Zeitpunkt beginnt das Kind damit, Sprache und Denken auf eine reflektierende Art und Weise zu betrachten, als ob es von außen auf sie schaut. Diese Entwicklung wird besonders in folgenden Situationen deutlich erkennbar:
Ein essenzieller Teil des sogenannten metakognitiven Sprachgebrauchs sind Verben, die mentale Prozesse beschreiben, wie zum Beispiel denken, meinen, glauben, entscheiden, erinnern, vergessen, sich wundern, wissen, schwindeln/lügen. Diese Verben beziehen sich auf nicht sichtbare Aspekte oder Formen des Denkens, Handelns und Seins.
Gemäß WAGNER (2010) und RAKIC (2013) entwickelt sich parallel zu den metakognitiven Fähigkeiten auch die Fähigkeit, zwischen verschiedenen Sprachregistern innerhalb einer Sprache differenzieren zu können. Beispiele solcher Register sind:
Äußerungen von Bezugspersonen, die den metakognitiven Sprachgebrauch einbeziehen und somit dessen Entwicklung unterstützen, könnten folgende sein:
ALTER: 3;9
SITUATION: Auf dem Weg zu einer Geburtstagsfeier hört das Kind den Vater sagen:
ERWACHSENER: Ach, jetzt habe ich die Karte vergessen. (läuft zurück)
KIND: Hat der Papa nicht dran gewusst! (kommentierend)
ERWACHSENER: Der Papa hat nicht dran gedacht.
Metakognitive Reflexivität – Abstufungen unterschiedlicher Komplexität:
Metakognitive Zuschreibungen: Etwa ab dem vierten Lebensjahr beginnt das Kind, anderen Personen die Fähigkeit zuzusprechen, über Dinge nachzudenken oder Gedanken zu haben. In diesem Zusammenhang entwickelt sich auch das Verständnis für rekursive Strukturen in der Sprache. Diese umfassen das wiederholte Auftreten ähnlicher Nebensatzformen in einer Satzstruktur.