Sobald das Kind ein und dasselbe Adverb in verschiedenen Sprechsituationen verwendet, kann man von einem eigentlichen Beginn des Gebrauchs von Adverbien sprechen. Bei den hier untersuchten Kindern war dies insbesondere beim Lokaladverb „da“ der Fall.
Jedoch ist es wichtig, den jeweiligen situativen und dialogischen Kontext genau zu betrachten, um den adverbialen Gebrauch („da“ im Sinne von „dort an dieser Stelle“) von seinem Gebrauch als Demonstrativum („da“ im Sinne von „da ist etwas“) zu unterscheiden.
Anfangs nutzt das Kind eine Wortgruppe mit einem Adverb, anstatt das Adverb als eine eigenständige, verwendbare Einheit zu nutzen.
Beispiele für Adverbien in Mitteilungen und erzählerischen Darstellungen umfassen:
Zeitliche Angaben:
Zeitdauer:
Wiederholung:
Besonders zeit- und raumbezogene Adverbien sind bereits früh im Sprachangebot von Erwachsenen enthalten.
Längsschnittbeobachtungsstudien haben gezeigt, dass Lokal- und Zeitadverbien bereits in der ersten Hälfte des zweiten Lebensjahres in den Äußerungen der Eltern, die an das Kind gerichtet sind, einen Schwerpunkt in der Mitteilung erhalten.
Beispiele hierfür sind:
Beispiele für den ersten kindlichen Gebrauch von Orts- und Richtungsangaben mit Adverbien in Dialogen:
ALTER: 1;9
SITUATION: Das Kind hört einen bellenden Hund, sieht ihn jedoch nicht:
KIND: But daußen (Hund draußen)
ALTER: 2;1
SITUATION: Das Kind sieht in etwas größerer Entfernung ein Fahrrad auf einem Weg:
KIND: Vone Chachad (ch, vorne Fahrrad)
ALTER: 2;6
SITUATION: Das Kind möchte ein unerreichbares Buch aus einem Regal holen:
KIND: Papa, oben sind die Bücher hinten [zeigt nach oben].
ALTER: 2;3
SITUATION: Das Kind wird gefragt:
ERWACHSENER: Wo ist dein Eimer?
KIND: Da is ein unten [zeigt in eine Zimmerecke]